Die starke Zunahme der Studierendenzahlen an den Hochschulen verdeutlicht die Ent-wicklung des Hochschulbereiches sowohl im Wallis als auch gesamtschweizerisch. Diese Veränderungen sind insbesondere auf den Aufbau der Fachhochschulen (FH) und der pädagogischen Hochschulen (PH) zurückzu-führen. Nach einer Reorganisation im Januar 2015 um besser den neuen Herausforderungen des Hochschulwesens gerecht zu werden, wird die Dienststelle für Hochschulwesen haupt-sächlich mit der Steuerung, der Finanzierung und der Überwachung dieses Bereiches beauftragt. Mit der Publikation des ersten Hochschulberichtes feiert die Dienststelle für Hochschulwesen ihr 15-jähriges Bestehen.
Die Veröffentlichung des ersten Hochschulberichtes ist der Anzahl und der Zu- und Abwanderung der Studierenden gewidmet. In der Folge wird jedes Jahr ein neues Thema vorgestellt werden. Die Untersuchung der Entwicklung der Hochschulen im Wallis seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts liefert wichtige Eckdaten zur Steuerung dieses Bereiches. Die Zunahme der Anzahl von Studierenden an den Hochschulen erfordert insbesondere zusätzliche Mittel, damit den gegenwärtigen und künftigen Bedürfnissen in Sachen Bildung gerecht wird.
Die Dienststelle für Hochschulwesen feiert ihr 15-jähriges Bestehen
Die Dienststelle für Hochschulwesen (vormals Dienststelle für tertiäre Bildung), welche angesichts der vertieften Veränderungen im Bereich der höheren Bildung im Jahr 2000 geschaffen wurde, hat in den letzten 15 Tätigkeitsjahren die Ent-wicklung der Walliser Hochschulen gesteuert.
Die Schaffung der Walliser Hochschulen, die Erstellung der Zusammenarbeitsverträge mit der Westschweizer Hochschule für Theater, der Hochschule für Musik Waadt-Wallis-Freiburg, den Universitäten Genf und Lausanne sowie mit der ETHL gehören insbesondere zu den Errungenschaften dieser noch jungen kantonalen Dienststelle. Die neue Vereinbarung betreffend die Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) mit der Schaffung der HES-SO Valais Wallis als selbständige, öffentlich-rechtliche Institution resultiert ebenso aus einem Beitrag der Dienststelle für Hochschulwesen.
Nach einer Reorganisation im Januar 2015 um besser den neuen Herausforderungen des Hoch-schulwesens gerecht zu werden, wird die Dienststelle für Hochschulwesen hauptsächlich mit der Steuerung, der Finanzierung und der Überwachung dieses Bereiches beauftragt. Das neue Bundesgesetz über das Hochschulwesen wird eine aktive Teilnahme am Schweizerischen Hochschulrat und eine Anpassung der kantonalen, gesetzlichen Grundlagen bedeuten.
Anzahl von Studierenden an den Hochschulen: eine starke Zunahme
Die starke Zunahme der Studierendenzahlen an den Hochschulen seit 15 Jahren verdeutlicht die Entwicklung des Hochschulbereiches sowohl im Wallis als auch gesamtschweizerisch. Diese Veränderungen sind insbesondere auf den Aufbau der Fachhochschulen (FH) und der pädagogischen Hochschulen (PH) zurückzuführen.
Im Jahr 2000 waren etwas weniger als 4'400 Walliser Studierende an den Schweizer Hochschulen immatrikuliert. Im Jahr 2014 waren es etwas mehr als 7'700. Unter diesen vervierfachte sich nahezu die Anzahl von Walliser Studierenden an den FH und an den PH (mit 3'137 Personen). Dennoch verharrt das Wallis unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt in Bezug auf den Anteil der Studierenden an der Bevölkerung zwischen 20 und 30 Jahren.
Die Zunahme von Studierenden bezieht sich ebenso auf die Walliser Hochschulen, welche in den letzten zehn Jahren einen bedeutenden Zuwachs verzeichnet haben: die Bestände haben von 2?500 Studierenden im Jahr 2004 auf nahezu 5?000 Studierende im Jahr 2014 zugenommen. Unter diesen Studierenden sind ca. 1'000 an den auf dem Kantonsgebiet angesiedelten, universitären Institutionen immatrikuliert, nämlich an der Stiftung Universitäre Fernstudien Schweiz (FS-CH) oder an der Universitären Stiftung Kurt Bösch. Letztere verlieh interdisziplinäre Mastertitel in Kinderrechte sowie im Tourismus und wurde durch die Universität Genf, beziehungsweise durch die Universität Lausanne übernommen.
Das Angebot an Lehrgängen im Wallis ist attraktiv
Das Wallis ist ein attraktiver Bildungsstandort. Da jedoch der Kanton über keine eigene Universität verfügt, müssen die betreffenden Studierenden ihre akademische Ausbildung ausserkantonal absolvieren. Dennoch bieten die Fachhochschule Westschweiz Valais/Wallis und die Fernstudien beson- ders attraktive Alternativmöglichkeiten an. Diese Feststellung gilt natürlich ebenso für die Walliser als auch für die Studierenden aus anderen Schweizer Kantone. Das Verhältnis zwischen «abgewanderten» und «zugewanderten» Studierenden belegt dies.
Somit sind im Jahr 2014 5'722 Studierende in ausserkantonale Hochschulen und höhere Fachschulen ausgewandert, während dem 2'047 ihre Aus- bildung an Walliser Hochschulen absolvierten. Mehr als 5'000 Studierende sind an einem im Kanton Wallis angebotenen Lehrgang immatrikuliert, deren 3'049 eine ausserkantonale Herkunft aufweisen. Zweidrittel dieser ausserkantonalen Studierenden wählen eine Ausbildung in Fernstudien aus.
Das Hochschulwesen steht vor grossen Herausforderungen
Die Zunahme der Anzahl von Studierenden an den Hochschulen erfordert zusätzliche finanzielle Mittel und eine Anpassung der Infrastrukturen an die neuesten Anforderungen. Der Kanton Wallis wird veranlasst dazu Lösungen zu finden und die tertiäre Bildung und Forschung so zu positionieren, dass sie den gegenwärtigen und künftigen Bedürfnissen entspricht. Durch die Weiterentwicklung des eigenen Bildungsangebotes wird dem Kanton Wallis eine Alternative zur Erhöhung der Kostenfinanzierung der ausserkantonalen Studien er-öffnet.
An den Beispielen des Campus EPFL Valais/Wallis und des Nationalen Kompetenzzentrums für Fernstudien und e-learning wird der Kanton sein Engagement in den Bereichen Bildung und Forschung verstärken, welche der Entwicklung und der Innovation in unserem Kanton förderlich sind.
Der kantonale Hochschulbericht 2015 wird auf Anfrage durch die Dienststelle für Hochschulwesen zur Verfügung gestellt.