Jahresbericht

Das Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) zieht Bilanz über die Massnahmen, die die Dienststelle für Arbeitnehmerschutz und Arbeitsverhältnisse (DAA) im Jahr 2024 durchgeführt hat. Die Dienstleistungen tragen zur Aufrechterhaltung gesunder und nachhaltiger Arbeitsbedingungen bei. Die DAA hat unter anderem die Arbeitgeber bei der Durchführung von Präventionsmassnahmen begleitet, die Arbeitsbedingungen von zahlreichen Unternehmen kontrolliert, Schwarzarbeit und Missbrauch bekämpft und die Parteien in arbeitsrechtlichen Streitigkeiten unterstützt. Die FAQ beantworten häufig gestellte Fragen zum Arbeitsrecht.

Die Hauptaufgaben der DAA sind die Aufrechterhaltung gesunder und sicherer Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und für faire Wettbewerbsbedingungen und die Beilegung von Arbeitskonflikten durch ein effizientes Verfahren zu sorgen.

Prävention

Um Konflikte am Arbeitsplatz, aber auch neue arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken bei der Planung oder der Aufnahme einer neuen Tätigkeit möglichst zu vermeiden, hat die DAA im Jahr 2024 insbesondere:

- 5156 Arbeitnehmer und Arbeitgeber in über 1300 Stunden Rechtsberatung, Auskunft zum Arbeitsrecht erteilt;

- 792 (+6 gegenüber dem Jahr 2023) Pläne für bewilligungspflichtige Bauprojekte oder Umbauprojekte von Arbeitsräumen vorab begutachtet (Rekordzahl);

- Unternehmen bei der Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten am Arbeitsplatz beraten, insbesondere bei jungen Arbeitnehmern und bei der Abnahme von neuen Gebäuden;

- die Entwicklung von Instrumenten zur Identifizierung und Kontrolle von Risikobranchen unter dem Gesichtspunkt der Arbeitsbedingungen und der Bekämpfung von Schwarzarbeit und Lohndumping fortgesetzt.

Arbeitsinspektion

Die Arbeitsinspektorinnen und Arbeitsinspektoren führten in den Unternehmen mehr als 628 (+58) Präventionsmassnahmen und Audits im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz durch, die es ermöglichen, Arbeitgeber auf Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen.

Beschäftigungsinspektion

Die Beschäftigungsinspektoren führten:

- 736 (+163) gezielte Unternehmenskontrollen im Rahmen der Bekämpfung der Schwarzarbeit, überwiegend im Baugewerbe und im Gastgewerbe durch.

- 667 (+151) Verstösse (mehrere Verstösse können ein einziges Unternehmen betreffen) wurden den zuständigen Institutionen und Dienststellen angezeigt. Davon wurden hauptsächlich Verstösse gegen das Sozialversicherungsrecht und das Ausländerrecht festgestellt; 155 (-43) Fälle wurden der Staatsanwaltschaft gemeldet.

- 369 (-31) Kontrollen bei europäischen Unternehmen und Selbstständigen durch, die europäische Arbeitnehmer entsandten: 99 (-2) Verstösse (mehrere Verstösse können ein einziges Unternehmen betreffen) wurden festgestellt und 38 (-3) von ihnen wurde verboten ihre Dienstleistungen in der Schweiz anzubieten;

- 399 (+175) Kontrollen bei einheimischen Unternehmen durch;

- insgesamt wurden 312 (+110) Sanktionsentscheidungen getroffen und Bussen und Kosten in Höhe von mehr als CHF 618000 CHF (+209'000) verhängt;

- 52 (+21) Kontrollen wurden im Bereich des mutmasslichen Sozialhilfemissbrauchs durchgeführt: 43 (+15) Fälle wurden den zuständigen SMZ und 36 (+9) der Staatsanwaltschaft gemeldet.

Arbeitsbedingungen

Die DAA begleitet Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften bei der Suche nach Lösungen in Verhandlungen, mit dem Ziel, die Arbeits- und Lohnbedingungen zu erhalten und zu verbessern. Derzeit gelten 11 Gesamtarbeitsverträge (GAV) und 10 Normalarbeitsverträge (NAV) im Wallis.

Schlichtungsbehörde im Arbeitsrecht

Im Jahr 2024 wurden 574 (-81) Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern bei der von der Dienststelle beherbergten Schlichtungsbehörde für arbeitsrechtliche Angelegenheiten eingereicht, von denen 86% (+1 Punkt) gütlich beigelegt werden konnten. Die Branchen Gastgewerbe (29%) und Baugewerbe (17%) sind am meisten betroffen.

Eine regelmässig aktualisierte FAQ beantwortet die am häufigsten gestellten Fragen zum Arbeitsrecht.

Bekämpfung von Missbrauch

Drei Instrumente, die den Kampf gegen Missbrauch verstärken und effizienter machen sollen, wurden eingeführt oder werden derzeit entwickelt:

- Applikation "BKMS"

Diese sichere Anwendung ermöglicht es jedem, anonym, wenn er dies wünscht, die zuständigen Kontrollorgane bei Betrugsverdacht zu informieren. 120 Anzeigen gingen 2024 auf diesem Weg ein und wurden bearbeitet.

- Teilnahme- und Eignungsverzeichnisse (ersetzen die Ständigen Listen)

Diese computergestützte Plattform ermöglicht es vorbildlichen Unternehmen, sich online zu registrieren, wodurch die Teilnahme am öffentlichen Beschaffungswesen vereinfacht und der Verwaltungsaufwand verringert wird. 43 neue Anträge wurden gestellt, 31 waren erfolgreich und schlossen sich den 816 bereits registrierten Unternehmen an.

- Projekt "e-Badges"

Dieses Projekt wird es erlauben jeden Bauarbeiter mit einer Identifikationskarte auszustatten, die eine schnelle und einfache Kontrolle seiner Arbeitsbedingungen auf den  Baustellen ermöglicht. Die Ankündigung des offiziellen Starts erfolgte Ende 2024 für eine Umsetzung im Jahr 2025.

Der Jahresbericht ist online auf der Webseite der Dienststelle verfügbar (https://www.vs.ch/de/web/spt).