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Dritten Walliser Tourismusgipfel

Mehr Handlungsspielräume für Gemeinden und Destinationen

Mehr als 200 Vertreter aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft, Politik und Medien haben am dritten Walliser Touris-musgipfel an der HES-SO Valais/Wallis in Siders teilgenommen. Der Schwerpunkt der Diskus-sionen lag auf dem Schlussbericht der Arbeitsgruppe «Strukturen und Finanzierung». Hierbei signalisierte das zuständige Departement für Volkwirtschaft, Energie und Raumentwick-lung (DVER) die Bereitschaft, den Walliser Gemeinden und Destinationen mehr Hand-lungsspielräume einräumen zu wollen.

Das Gesamtprojekt «Tourismus 2015», welches die Rahmenbedingungen des Walliser Tourismus nachhaltig verbessern will, neigt sich dem Abschluss zu. Mit der Einrichtung des Walliser Tourismus Observatoriums in Zusammenarbeit mit der HES-SO Valais/Wallis und der Schaffung der branchenübergreifenden Vermarktungsgesell-schaft Valais/Wallis Promotion konnten bereits zwei konkrete Teilprojekte erfolgreich umgesetzt werden. Staatsrat Jean-Michel Cina konnte den Teilnehmern über die bisherigen Arbeiten dieser beiden vom Kanton unterstützten und von den Akteuren geforderten Instrumente berichten.

Staatsrat Jean-Michel Cina stellte im Weiteren die vom DVER vorgeschlagenen Anpassungen der kantonalen Förderpolitik für die Walliser Bergbahnen vor. Die Kooperation zwischen den Unternehmen wird dabei u.a. als Grundlage für eine staatliche Unterstützung festgehalten.

Die Teilnehmer der Veranstaltung wurden von Eric Bianco, Chef der Dienststelle für Wirt-schaftsentwicklung (DWE), ebenfalls über den Schlussbericht der Arbeitsgruppe «Aktionsplan für die touristische Beherbergung» informiert. Es werden fünf Stossrichtungen und 17 Massnahmen vorgeschlagen, welche die Wettbewerbsfähigkeit der Walliser Destinationen stärken sollen. Neben der permanenten Verbesserung der Rahmenbe-dingungen sollen Kanton und Bund auch bestehende Förderinstrumente zu Gunsten des Beherbergungssektors anpassen, und damit bei-tragen, dass sich die Branche an die durch die Annahme der Zweitwohnungsinitiative notwendig gewordenen Änderungen anpassen kann.

Der Fokus der Diskussionen am dritten Walliser Tourismusgipfel lag klar auf den Vorschlägen des Schlussberichts «Strukturen und Finanzierung». Der Präsident der Arbeitsgruppe, Luc Fellay, stellte den Anwesenden die Vorschläge vor. Zusam-menfassend geht es darum, dass den Gemeinden und Destinationen mit gezielten Änderungen des aktuellen Tourismusgesetzes mehr Handlungs-spielräume bei der Gestaltung der Organisa-tionsstrukturen und der Festlegung der Touris-musfinanzierung eingeräumt werden sollen. Konkret sollen die Gemeinden also selber festle-gen können, welche Organisationsform bzw. welche Taxen sie wählen möchten. Die Gemeinden erhalten somit einen «Werkzeugkasten», aus welchem sie für ihre Situation angepassten geeigneten Instrumenten auswählen können. Die Teilneh-mer des Tourismusgipfels begrüssten diese Vorschläge mehrheitlich und forderten eine rasche Umsetzung.

Staatsrat Jean Michel Cina zeigte sich für diese Vorschläge offen und betonte, dass es keine massgeschneiderten kantonalen Lösungen für die Herausforderun-gen auf der Ebene Gemeinde bzw. Destination gebe. Es liege an den Entschei-dungsträgern vor Ort, die richtigen Instrumente auszuwählen. Dabei sei es aber wichtig, die verschiedenen Leistungsträgern und nicht zuletzt natürlich auch die Bevölkerung in diese Entscheide miteinzubeziehen. Der Kanton werde die Ge-meinden und Destinationen bei der Umsetzung der gewählten Instrumente unterstützen.

Die Vorschläge der Arbeitsgruppe «Strukturen und Finanzierung» werden aktuell vom DVER bezüglich der Umsetzung bzw. den notwendigen Änderungen auf der Stufe Tourismusgesetz überprüft. Der Vorsteher des Departements zeigte sich zuversichtlich, dass dem Grossen Rat noch in diesem Herbst die notwendigen Änderungen vorge-schlagen werden können.

Mehr Informationen zum Tourismusgipfel sind auf www.vs.ch/tourismusgipfel verfügbar. In den nächsten Tagen werden zudem verschiedene Videos der Veranstaltung aufgeschaltet.