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Dienststelle für Umwelt
Beeinträchtigungen des Betriebs mehrerer Kläranlagen und erste Umweltprüfung am Industriestandort Siders
Nach den jüngsten Unwettern hat die Dienststelle für Umwelt (DUW) bei den Betreibern der Walliser Kläranlagen (ARA) eine erste Lagebeurteilung vorgenommen. Während die grosse Mehrheit der Kläranlagen keine oder nur sehr geringe Schäden erlitten hat, sind sieben Kläranlagen in den von den Überschwemmungen am stärksten betroffenen Gebieten nicht mehr in der Lage, ihren Betrieb aufzunehmen. Die Koordination zwischen den Behörden und den betroffenen Betreibern wird sichergestellt, um schnell eine Rückkehr zur Normalität zu gewährleisten oder alternative Lösungen umzusetzen. Um die Schäden an den Wasserläufen zu begrenzen, ruft der Kanton die Bevölkerung dazu auf, sich entsprechend zu verhalten und keine synthetischen Substanzen in die Kanalisation zu leiten. Auf der Website der DUW ist eine Informationsseite aktiviert, die der Beobachtung der Situation gewidmet ist. Letztere hat auch eine erste Bewertung des Industriestandorts Siders unter dem Gesichtspunkt der Verschmutzungsgefahr vorgenommen. Es kam zu keinem nennenswerten Austritt von wassergefährdenden Stoffen und es wurden keine akuten Umweltschäden festgestellt.
Um die Auswirkungen der Unwetter auf die Walliser Kläranlagen (ARA) zu ermitteln, hat die Dienststelle für Umwelt (DUW) mit den Betreibern eine erste Lagebeurteilung vorgenommen. Sieben ARAs oder ihre Abwassernetze, die sich in den direkt von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten befinden, wurden erheblich beeinträchtigt. Es handelt sich um Siders-Noës, Saastal, Zermatt, St. Niklaus, Anniviers, Evolène und das Goms. Insbesondere die ARAs von Sierre-Noës und Saastal melden zahlreiche Schäden und stehen auf unbestimmte Zeit still. In anderen Regionen wurden die Kanalisationen beschädigt, was die Weiterleitung und Behandlung des Abwassers behindert. Die betroffenen kantonalen und kommunalen Behörden sowie die Betreiber arbeiten mit Hochdruck daran, so schnell wie möglich Ersatzlösungen zu finden (z. B. provisorische Pumpen usw.). Die DUW hat eine Internetseite mit einer Karte sowie Informationen unter folgender Adresse aktiviert vs.ch/etat-step.
Abwasser, das derzeit nicht in Kläranlagen behandelt werden kann, gelangt in die Seitengewässer und die Rhone. Um die Beeinträchtigung der Oberflächengewässer so gering wie möglich zu halten, ruft der Kanton die betroffene Bevölkerung dazu auf, vorübergehend neue Praktiken zum Schutz der Gewässer einzuführen. Dazu gehört, Toilettenpapier in den Abfall zu werfen und alle anderen Arten von Materialien, auch biologisch abbaubare, in Schüsseln und Spülbecken so weit wie möglich zu vermeiden. Es ist auch ratsam, das Öl einer Bratpfanne mit trockenem Haushaltspapier zu reinigen, bevor man sie reinigt oder kein Öl in das Kochwasser von Nudeln etc. zu geben.
Der Kanton erinnert generell daran, dass keine synthetischen Substanzen in die Kanalisation gelangen dürfen. Daher sollten drei einfache Regeln beachtet werden: 1. für die Körperpflege, das Waschen und den Haushalt vollständig biologisch abbaubare Produkte wählen. 2. Verzichten Sie auf Produkte wie Lufterfrischer, Weichspüler, Bleichmittel und WC-Steine. Verwenden Sie mechanische Hilfsmittel wie eine Saugglocke, einen Rohrreiniger oder grosse Haushaltshandschuhe, um verstopfte Abflüsse zu beseitigen. 3. Wenn die Verwendung von Produkten notwendig ist, dosieren Sie diese so genau wie möglich. Die empfohlenen Mengen der Produkte können oftmals verringert werden, wobei trotzdem sehr gute Ergebnisse erzielt werden.
Um eine erste Bewertung des Industriestandorts Siders unter dem Gesichtspunkt der Wasserverschmutzung vorzunehmen, begab sich die DUW am Sonntag und Montag vor Ort. Sie konnte feststellen, dass es während der Überschwemmung zu keinem nennenswerten Austritt von wassergefährdenden Stoffen gekommen war. Nach den vorliegenden Informationen sind keine akuten Umweltschäden erkennbar. Im Zusammenhang mit den Pumpen, die erforderlich sind, um das Gelände von dem während der Überschwemmung abgelagerten Material zu befreien, wird eine Überwachung eingerichtet. Auch die DUW beobachtet die Situation im Rahmen seiner normalen Überwachung der Wasserqualität unterhalb des Industriestandorts.