- Startseite
- /
- Dienststelle für Gesundheitswesen
Dienststelle für Gesundheitswesen
Notfallmedizin und medizinische Grundversorgung arbeiten zusammen, um auf die Überlastung zu reagieren
Zur besseren Versorgung nicht lebensbedrohlicher medizinischer Notfälle bei Erwachsenen und als zusätzliche Massnahme gegen die Überlastung der Notdienste der Spitäler hat der Kanton im Hinblick auf ein gemeinsames Projekt Allgemeinärzte der Notfallorganisationen in Siders, Sitten und Martigny kontaktiert. Es handelt sich um einen viermonatigen Pilotversuch in den Monaten Juni bis September 2024. In Zusammenarbeit mit dem Centre Hospitalier du Valais Romand (CHVR) wurde ein hausärztlicher Notfalldienst in direkter Nähe zum Notdienst des Spitals Sitten eingerichtet, in dem nach der Triage durch die Pflegefachpersonen des Notdienstes die Grundversorgung von Patienten stattfinden kann. Je nach Ergebnissen des Pilotprojekts könnte diese Zusammenarbeit zwischen dem ambulanten Bereich und dem Spital dauerhaft etabliert werden.
Die Notdienste der Spitäler sind sehr häufig mit Überlastung konfrontiert, was unter anderem auf den Patientenzustrom ausserhalb der Sprechzeiten der Arztpraxen zurückgeführt werden kann. Um die Belastung des Notfalldienstes des Spital Wallis am besonders betroffenen Standort Sitten zu verringern, hat der Kanton hinsichtlich eines gemeinsames Projekts Kontakt mit den Allgemeinärzten der Region aufgenommen.
So wurde Anfang Juni ein hausärztlicher Notfalldienst am Standort des Notdienstes in Sitten eingerichtet. Patienten, die das Spital abends wegen eines nicht schwerwiegenden medizinischen Notfalls aufsuchen, werden fortan zwischen 18.00 Uhr und 22.00 Uhr, 7 Tage die Woche, an diesen spezifischen Dienst weitergeleitet. Je nach Situation können sie so von einem Allgemeinarzt versorgt werden, der Bereitschaftsdienst hat.
Dieses viermonatige Pilotprojekt ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Centre Hospitalier du Valais Romand (CHVR) und den Notfallorganisationen in Siders, Sitten und Martigny. Neben der Verbesserung der Versorgung nicht lebensbedrohlicher Notfälle am Abend und der Verringerung der Wartezeit dürfte das Projekt auch die Attraktivität des Bereitschaftsdiensts erhöhen, da es einen Erfahrungsaustausch zwischen Allgemeinärzten und Notfallmedizinern ermöglicht. Ziel ist es, festzustellen, ob diese Bündelung von Ressourcen dazu beitragen kann, auf die aktuelle Überlastung der Notdienste zu reagieren und den medizinischen Bereitschaftsdienst neu zu organisieren.
Der Kanton erinnert daran, dass die erste richtige Reaktion bei einem nicht lebensbedrohlichen medizinischen Notfall die Kontaktaufnahme zum Hausarzt ist. Ist dieser nicht verfügbar, ist es ratsam, sich telefonisch an die Zentrale Medi24 zu wenden, um beraten und gegebenenfalls an den geeignetsten Dienstleister oder Bereitschaftsarzt verwiesen zu werden. Die Telefonzentrale Medi24 ist jederzeit unter 0900 144 033 (Notfälle bei Erwachsenen) oder unter 0900 144 027 (Notfälle bei Kindern) verfügbar. Kosten des Anrufs: Fr. 0.50 pro Anruf + Fr. 2.- pro Minute, bis zum Maximalbetrag von Fr. 30.50. Bei lebensbedrohlichen Notfällen wählen Sie die 144. Zur Erinnerung: Alle Notfallnummern sind mit einem Klick in der mobilen App «EchoSOS» verfügbar.
Der hausärztliche Notfalldienst ist inspiriert von ähnlichen Diensten im Oberwallis und in anderen Kantonen, insbesondere vom Hausärztlichen Notfalldienst Oberwallis (HANOW). Dieser ist seit 2014 am Standort des Spital Visp tätig und seither zu einem Referenzpunkt für die Versorgung von nicht lebensbedrohlichen Notfällen in der Oberwalliser Bevölkerung geworden.