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Health worker holding patient's hand

Ausarbeitung eines Masterplans für die ambulante Gesundheitsverso

Im Auftrag des Staatsrats lanciert das Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) einen Masterplan mit dem Ziel, auf den Fachkräftemangel in der ambulanten Gesundheitsversorgung zu reagieren und den Zugang zur Versorgung zu verbessern. Die geplanten Massnahmen werden es ermöglichen, einerseits die Qualität und Wirksamkeit der Versorgung und andererseits die Arbeitsbedingungen und die Attraktivität des Arztberufes im ambulanten Bereich sowie der anderen Gesundheitsberufe zu verbessern. Das Vorbereitungsdokument wurde dem Staatsrat vorgelegt, welcher das In-Umlauf-Bringen des Dokuments genehmigt hat. Die prioritären Projekte werden unter verschiedenen Partnern diskutiert.


Als Reaktion auf ein parlamentarisches Postulat, in dem die Erarbeitung eines Masterplans für die Ambulanzmedizin im Wallis gefordert wird, hat die DGSK ein Dokument verfasst, das konkrete Projekte mit dem Ziel vorstellt, einen besseren Zugang zur medizinischen und paramedizinischen Versorgung sicherzustellen. Dieses Dokument, das in Zusammenarbeit mit der Walliser Ärztegesellschaft (VSÄG), den Haus- und Kinderärzten (MFE) und dem Spital Wallis (HVS) vom Kantonsarztamt verfasst wurde, soll veränderlich bleiben und wird in den Nachfolgeversionen um die in den laufenden Diskussionen mit den betreffenden Partnern angesprochenen Aspekte ergänzt.


Im Masterplan für die ambulante Gesundheitsversorgung werden verschiedene Entwicklungsprojekte vorgeschlagen, von denen sich einige bereits bewährt haben oder im Wallis oder anderen Kantonen in der Pilotphase sind. Ihr Gesamtziel besteht darin, einen Wechsel herbeizuführen und eine kantonale Strategie für die Zukunft der ambulanten Medizin und Pflege im Wallis umzusetzen. Dieser Wechsel umfasst den Wandel von einer auf den Gesundheitskosten basierten Politik hin zu einer echten Politik für eine nachhaltige Gesundheit, die auf der Grundlage der Förderung von Data Literacy im Gesundheitsbereich konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie innovative Netzwerkprojekte zwischen regionalen Dienstleistern und Patientinnen und Patienten begünstigen. Um eine optimale Nutzung der verfügbaren Ressourcen zu ermöglichen, ist ein Ausbau der Präventionsmassnahmen vorgesehen.


Den medizinischen Bereitschaftsdienst organisieren, um auf die Überlastung der Notdienste zu reagieren


Die aktuellen Ereignisse zeugen von der Überlastung der Notdienste innerhalb und ausserhalb der Spitäler und der Erschöpfung des dort angestellten Personals. Um Situationen wie solche zu vermeiden, die jüngst zur provisorischen Schliessung des Notdienstes in Martinach während der Nacht geführt haben, werden bereits jetzt Massnahmen umgesetzt. Die Schaffung von Bereitschaftspraxen mit dem Ziel, auf nicht lebensbedrohliche Notfälle und somit auf den Bedarf der Bevölkerung zu reagieren und gleichzeitig die Notdienste der Spitäler zu entlasten, wird mit den verschiedenen betroffenen Partnern diskutiert und orientiert sich am Modell des medizinischen Notfallzentrums HANOW im Oberwallis. Ausserdem wird die Möglichkeit für Gesundheitsfachpersonen ausgebaut, mobile Schnelleinsatzdienste (EMIR) hinzuzuziehen, ebenso wie die Leistungen der Telefon-Hotline in Notfallsituationen.


Das Spital Wallis entwickelt aktuell Projekte zu mobilen Teams, die eine Begleitung von Patientinnen und Patienten ausserhalb des Spitals in spezialisierten Bereichen ermöglichen, etwa Palliative Care und Psychiatrie. Das Departement bereitet ausserdem die Einführung eines Pilotprojekts für soziale Notfälle vor, dessen Aufgabe es sein wird, Patientinnen und Patienten zu versorgen, deren Probleme unter die sozialen Notfälle fallen, welche aktuell von den Spitaldiensten für lebensbedrohliche Notfälle versorgt werden.


Es werden verschiedene Punkte vorgeschlagen, die zum Ziel haben, Zusammenarbeit zwischen Partnern herzustellen, insbesondere die erleichterte Einrichtung von Gruppenpraxen und von gesamtgesundheitlichen Zentren, welche aus Ärztinnen, Ärzten und anderen Gesundheitsfachpersonen bestehen. Der Masterplan unterstützt auch Koordinationsprojekte zwischen Ärztinnen/Ärzten und Apothekerinnen/Apothekern.


Das Bildungsangebot ausbauen


Medizinische und paramedizinische Ausbildungen zu bewerben und zu fördern, erweist sich als unabdingbares Element, um die Attraktivität der Gesundheitsberufe zu erhöhen und Komplementarität zu begünstigen, indem Aufgaben und Verantwortlichkeiten zwischen komplementären Berufsgruppen umverteilt werden. Es wird vorgeschlagen, die Funktion der medizinischen Assistentin/des medizinischen Assistenten - ein Berufstand, in dem aktuell ebenfalls Personalmangel herrscht - sowie die Ausbildung zur Advanced Practice Nurse zu fördern und zu entwickeln.


Rahmenbedingungen


Die Rolle des Kantons besteht darin, die betreffenden Partner zusammenzubringen und die Rahmenbedingungen für die Arbeitsweise der Arztpraxen zu erleichtern, um dadurch neue Strukturen oder Projekte zu schaffen, die dem aktuellen Bedarf an ambulanter Gesundheitsversorgung entsprechen. Ausserdem wird es darum gehen, die Probleme bei der Informationsübermittlung zwischen Patient und Hausarzt abzubauen oder zu lösen, die Einrichtung von Gruppenpraxen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden sowie die Ausstattung für und die Verwendung von Telemedizin zu unterstützen und sich den Fragen zu stellen, die mit der Einstellung von medizinischen Assistentinnen und Assistenten für klinische Verwaltungsaufgaben, den Anforderungen der Cybersicherheit, der Problematik der Betreuung von Ausstattung und Geräten und der Erleichterung administrativer Vorgaben zusammenhängen.